Franz Zdralek
Ausbildung
Franz Zdralek kam als Sohn eines Justizrates in Kupp (Kreis Oppeln) zur Welt. Ab 1903 besuchte das humanistische Kgl. Gymnasium in Kattowitz, an dem er 1912 die Reifeprüfung ablegte. Darauf studierte er ein Semester in Freiburg/Br. und die übrigen Semester bis zum Krieg an der Universität Breslau Rechtswissenschaften. Seine weitere Ausbildung wurde unterbrochen durch den Kriegsdienst. Am 6. November 1918 bestand er beim Oberlandesgericht Breslau die erste juristische Prüfung und am 27. März 1919 das Rigorosum. Er ging als Referendar an das Amtsgericht Ohlau. 1919 promovierte er bei Professor Richard Schott zum Doktor der Rechte.
Berufliche und politische Tätigkeiten in Schlesien
Den juristischen Vorbereitungsdienst brach er ab und wechselte in die Industrie. Von 1919 bis 1925 stand er in leitenden Stellungen in der Rheinischen Metallindustrie in Bad Godesberg. Dort war er auch Mitglied des Stadtrats. Von 1926 bis 1928 war er Leiter der Finanz- und Rechtsabteilung sowie der Abteilung für den Landarbeiterwohnungsbau der Oberschlesischen Heimstätte und Geschäftsführer der Baustoffbeschaffung GmbH.
Am 1. Januar 1929 wurde er zum Stadtkämmerer der Bezirkshauptstadt Oppeln gewählt. Nebenbei war er Mitglied des Aufsichtsrats der Oberschlesischen Heimstätte. Am 1. Januar 1932 folgte die Wahl zum 1. Bürgermeister der Stadt Reichenbach im Eulengebirge. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten musste er im März 1933 dieses Amt wegen politischer Unzuverlässigkeit niederlegen. Er wurde am 25. März 1933 zunächst beurlaubt und am 22. Dezember 1933 entlassen. Bis zu seiner Ausweisung im Januar 1946 war er im Privatdienst und als Justitiar in kirchlichen Verwaltungen tätig.
Berufliche und politische Tätigkeiten in Bayern
Nach dem Verlust seiner Heimat kam er nach Bayern. Im Juni 1946 wurde er in der Bayerischen Finanzamtverwaltung angestellt und im Mai 1947 unter Beförderung zum Oberregierungsrat zum Vorsteher des Finanzamts Nürnberg-Nord ernannt. Anschließend erfolgte auf eineinhalb Jahre seine Abordnung in den Geschäftsbereich des damaligen Staatsministeriums für Sonderaufgaben, wo er als Hauptkläger bei der Berufungskammer Nürnberg verwendet wurde.
Politisch in der SPD beheimatet zog er nach der Landtagswahl im November 1950 als Abgeordneter in den Bayerischen Landtag ein und wurde bei der Umbildung der Regierung Ehard von seiner Partei als Finanzminister vorgeschlagen. Die CSU lehnte den Vorschlag jedoch mit Verweis auf seinen erst fünfjährigen Aufenthalt in Bayern ab.
Als dann im März 1951 der Präsident des Bayerischen Landesentschädigungsamtes, Philipp Auerbach, in Haft genommen wurde, trat Zdralek am 1. Juni 1951 seine Nachfolge an und wurde zur Wahrnehmung der Geschäfte aus dem Beamtenverhältnis beurlaubt. Schon Anfang September 1952 reichte er bei Finanzminister [LINK PE=Froedrich_Zietsch]Zietsch[/LINK] ein Rücktrittsgesuch ein. Den Schritt begründete er mit seinem angegriffenen Gesundheitszustand, der ihm nicht gestatte, seinem Amt und seinem politischen Mandat als Abgeordneter nachzukommen.
Am 1. November 1952 kehrte er als Regierungsdirektor und Vorsteher des Zentralfinanzamtes Nürnberg in die Steuerverwaltung zurück. Im Hinblick auf seine parlamentarische Verpflichtung wurde er am 1. November 1959 von der Leitung des Zentralfinanzamtes Nürnberg entbunden und der Oberfinanzdirektion Nürnberg zugeteilt. Mit Ende des Monats Juli 1962 trat er in den Ruhestand. Im November 1962 schied er aus dem Landtag aus.
Franz Zdralek kam als Sohn eines Justizrates in Kupp (Kreis Oppeln) zur Welt. Ab 1903 besuchte das humanistische Kgl. Gymnasium in Kattowitz, an dem er 1912 die Reifeprüfung ablegte. Darauf studierte er ein Semester in Freiburg/Br. und die übrigen Semester bis zum Krieg an der Universität Breslau Rechtswissenschaften. Seine weitere Ausbildung wurde unterbrochen durch den Kriegsdienst. Am 6. November 1918 bestand er beim Oberlandesgericht Breslau die erste juristische Prüfung und am 27. März 1919 das Rigorosum. Er ging als Referendar an das Amtsgericht Ohlau. 1919 promovierte er bei Professor Richard Schott zum Doktor der Rechte.
Berufliche und politische Tätigkeiten in Schlesien
Den juristischen Vorbereitungsdienst brach er ab und wechselte in die Industrie. Von 1919 bis 1925 stand er in leitenden Stellungen in der Rheinischen Metallindustrie in Bad Godesberg. Dort war er auch Mitglied des Stadtrats. Von 1926 bis 1928 war er Leiter der Finanz- und Rechtsabteilung sowie der Abteilung für den Landarbeiterwohnungsbau der Oberschlesischen Heimstätte und Geschäftsführer der Baustoffbeschaffung GmbH.
Am 1. Januar 1929 wurde er zum Stadtkämmerer der Bezirkshauptstadt Oppeln gewählt. Nebenbei war er Mitglied des Aufsichtsrats der Oberschlesischen Heimstätte. Am 1. Januar 1932 folgte die Wahl zum 1. Bürgermeister der Stadt Reichenbach im Eulengebirge. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten musste er im März 1933 dieses Amt wegen politischer Unzuverlässigkeit niederlegen. Er wurde am 25. März 1933 zunächst beurlaubt und am 22. Dezember 1933 entlassen. Bis zu seiner Ausweisung im Januar 1946 war er im Privatdienst und als Justitiar in kirchlichen Verwaltungen tätig.
Berufliche und politische Tätigkeiten in Bayern
Nach dem Verlust seiner Heimat kam er nach Bayern. Im Juni 1946 wurde er in der Bayerischen Finanzamtverwaltung angestellt und im Mai 1947 unter Beförderung zum Oberregierungsrat zum Vorsteher des Finanzamts Nürnberg-Nord ernannt. Anschließend erfolgte auf eineinhalb Jahre seine Abordnung in den Geschäftsbereich des damaligen Staatsministeriums für Sonderaufgaben, wo er als Hauptkläger bei der Berufungskammer Nürnberg verwendet wurde.
Politisch in der SPD beheimatet zog er nach der Landtagswahl im November 1950 als Abgeordneter in den Bayerischen Landtag ein und wurde bei der Umbildung der Regierung Ehard von seiner Partei als Finanzminister vorgeschlagen. Die CSU lehnte den Vorschlag jedoch mit Verweis auf seinen erst fünfjährigen Aufenthalt in Bayern ab.
Als dann im März 1951 der Präsident des Bayerischen Landesentschädigungsamtes, Philipp Auerbach, in Haft genommen wurde, trat Zdralek am 1. Juni 1951 seine Nachfolge an und wurde zur Wahrnehmung der Geschäfte aus dem Beamtenverhältnis beurlaubt. Schon Anfang September 1952 reichte er bei Finanzminister [LINK PE=Froedrich_Zietsch]Zietsch[/LINK] ein Rücktrittsgesuch ein. Den Schritt begründete er mit seinem angegriffenen Gesundheitszustand, der ihm nicht gestatte, seinem Amt und seinem politischen Mandat als Abgeordneter nachzukommen.
Am 1. November 1952 kehrte er als Regierungsdirektor und Vorsteher des Zentralfinanzamtes Nürnberg in die Steuerverwaltung zurück. Im Hinblick auf seine parlamentarische Verpflichtung wurde er am 1. November 1959 von der Leitung des Zentralfinanzamtes Nürnberg entbunden und der Oberfinanzdirektion Nürnberg zugeteilt. Mit Ende des Monats Juli 1962 trat er in den Ruhestand. Im November 1962 schied er aus dem Landtag aus.
Schriften
Die Deckung der Haftung aus Vertrag bei einer Haftpflichtversicherung, Breslau, Univ., R.- u. staatswiss. Diss., 1919 |
Weiterführende Literatur und Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv StK BayVO 1247 | |
Lebenslauf in der Dissertation | |
Haus der Bayerischen Geschichte: Geschichte des Bayerischen Parlaments seit 1819 | |
Munzinger Online/Personen – Internationales Biographisches Archiv |
Franz Zdralek
Regierungsdirektor, ehem. Mitglied des Bayerischen Landtags
Verdienstorden: 13. Dezember 1965
Matrikel-Nr.: 1247
Vorgeschlagen durch:
Bayerischer Ministerpräsident
* 10. Juli 1894 in Kupp
† 19. März 1970 in Nürnberg
GND: 127719539
Regierungsdirektor, ehem. Mitglied des Bayerischen Landtags
Verdienstorden: 13. Dezember 1965
Matrikel-Nr.: 1247
Vorgeschlagen durch:
Bayerischer Ministerpräsident
* 10. Juli 1894 in Kupp
† 19. März 1970 in Nürnberg
GND: 127719539