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Oskar Albert
Ausbildung und Beruf
Albert besuchte in Würzburg die Volksschule und nahm 1918 eine Lehre im Tapezier-, Polster- und Dekorationshandwerk auf, die er 1923 mit der Gehilfenprüfung abschloss. 1933 erhielt er den Meisterbrief und eröffnete ein eigenes Raumausstattergeschäft, das jedoch 1940 durch Kriegseinwirkung zerstört wurde.
Zwischen 1940 und 1945 diente er als Soldat. Nach Kriegsende war er in den Jahren 1946/47 Spruchkammervorsitzender und arbeitete als Verwalter eines Materiallagers für das Flüchtlingswesen. 1949 trat er in die Karosseriefabrik Voll oHG in Würzburg ein und wurde dort zum freigestellten Betriebsratsvorsitzenden gewählt.

Gewerkschaftliches Engagement
Bereits vor 1933 übte er den Vorsitz der Jugendgruppe Würzburg der Bayerischen Volkspartei aus und war Mitglied des Ortskartellvorstandes der christlichen Gewerkschaften in Würzburg. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs trat er 1945 sofort nach ihrer Gründung in die CSU und die CSA ein und stellte seine reichen gesellschaftspolitischen Erfahrungen aus der Vorkriegszeit auch dem 1946 ebenfalls neu gegründeten Bayerischen Gewerkschaftsbund zur Verfügung. Nach dessen Auflösung wurde er 1949 Mitglied der IG Metall. 1955 wurde er zum Kreisvorsitzenden des DGB in Würzburg gewählt und während fünf Wahlperioden immer wieder im Amt bestätigt, bis er 1969 wegen Erreichens der Altersgrenze zurücktrat. Zugleich gehörte er als Vertreter der Christlich-Sozialen Kollegen zwischen 1962 und 1968 dem DGB-Landesbezirksvorstand in Bayern an.

Weitere Ehrenämter
In den Gremien der sozialen Selbstverwaltung übernahm Albert mehrere ehrenamtliche Aufgaben. Von 1953 bis 1969 war er Vorstandsmitglied der Landesversicherungsanstalt Unterfranken und von 1953 bis 1974 Vorstandsmitglied der AOK Würzburg sowie Vorstandsmitglied im Landesverband der Ortskrankenkassen in Bayern. Sein besonderes Anliegen war, das Zusammenwirken zwischen Versicherungsträgern und den Krankenhäusern zum Wohle der Patienten und zugunsten einer kostensenkenden Therapie weiter voranzutreiben. Ferner war er um eine humane Gestaltung des Pflegebetriebs in den Krankenanstalten bemüht.

Er arbeitete aktiv in der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Würzburg mit. Von 1956 an war er Gründungs- und Vorstandsmitglied der VHS Würzburg. Darüber hinaus galt sein Augenmerk dem Volkschor und der Volksbühne Würzburg, deren Vorsitzender er ab 1965 war.

Ehrungen
23. Juli 1971: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland

Weiterführende Literatur und Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv StK BayVO 2922
Oskar Albert
ehem. DGB-Kreisvorsitzender in Würzburg, Raumausstatter i. R.

Verdienstorden: 12. Juni 1980
Matrikel-Nr.: 2922
Vorgeschlagen durch:
Staatsminister für Arbeit und Sozialordnung

* 6. Dezember 1904 in Würzburg
† 27. Mai 1981


GND: 1060139316