Martin Achter
Ausbildung
Achter entstammte einer alteingesessenen, tiefgläubigen Bauernfamilie aus Walchshofen. Er wurde als eines von vier Kindern der Eheleute Martin und Maria Achter auf dem Starringerhof geboren und wie schon sein Vater nach dem Patron der Walchshofener Dorfkirche auf den Namen Martin getauft. Nach dem frühen Tod des Vaters heiratete die Mutter im August 1908 ihren verwitweten Schwager Michael Achter. Er besuchte vier Jahre die einklassige Volksschule in Walchshofen und trat 1914 in das Bischöfliche Knabenseminar der Diözese Augsburg in Dillingen über. Bereits dort fiel sein besonderes literarisches und ästhetisches Interesse auf. 1924 legte er am Gymnasium in Dillingen die Reifeprüfung ab und studierte im Anschluss drei Semester Philosophie an der Universität München. Im Herbst 1925 kehrte er nach Dillingen zurück und studierte fortan an der dortigen Hochschule und im Priesterseminar Theologie. Am 14. Juli 1929 wurde er mit päpstlicher Genehmigung im Alter von 23 Jahren vom Augsburger Weihbischof Karl Reth zum Priester geweiht. Seine erste heilige Messe zelebrierte er an der Seite von Stadtpfarrer Josef Ammersinn in der Aichacher Stadtpfarrkirche.
Stationen in der Seelsorge
Seine Kaplansjahre führten ihn nach Dießen, Oettingen und in die Herz-Jesu-Gemeinde in Augsburg-Pfersee. 1934 kam er als Pfarrer nach Dürrwangen. Während seines zehnjährigen Wirkens leitete der kunstsinnige Achter die Erweiterung der Pfarrkirche ein und verpflichtete dafür neben dem Bildhauer Georg Chorherr den jungen akademischen Maler Franz Nagel, den späteren Direktor der Münchener Kunstakademie, mit dem er zeitlebens in engem Kontakt blieb. Mitten im Zweiten Weltkrieg wurde er am 27. Juli 1944 als Stadtpfarrer an die wenige Monate zuvor bei Luftangriffen nahezu völlig zerstörte Pfarrkirche St. Maximilian nach Augsburg berufen. Nach Kriegsende oblag ihm in der darniederliegenden Gemeinde der Wiederaufbau. In Dominikus Böhm fand er den Architekten der neuen Kirche, in Franz Nagel sowie dem Bildhauer Karl Knappe die Ausgestalter des Innenraums. Zur Instandsetzung der vielen zerstörten Wohnungen in der Stadt rief er 1945 den Verein „Christliche Wohnungshilfe“, ein Vorläufer des St. Ulrichwerkes, ins Leben. Zugute kamen ihm die Kontakte zu seinen früheren Dürrwanger Pfarrkindern, mit deren Hilfe er ausgebombte Wohnungen wieder herstellte und neue aufbaute.
Am Priesterseminar in Dillingen
Bischof [LINK PE=Joseph_Freundorfer]Joseph Freundorfer[/LINK] berief ihn zum 1. Dezember 1951 als Nachfolger von Monsignore Strobl zum Regens des Bischöflichen Priesterseminars in Dillingen. Als Leiter der Ausbildung des geistlichen Nachwuchses der Diözese Augsburg führte er gemeinsam mit seinem langjährigen Subregens [LINK PE=Josef_Stimpfle]Josef Stimpfle[/LINK] und Spiritual Pater Johann Obermeier SJ eine Neuordnung des Studien- und Seminarlebens durch und unterwies die Alumnen in den Aufgaben kirchlicher Denkmalpflege und des nach dem Krieg immer stärker wachsenden Bedarfs an Kirchenneubauten.
In der Diözesanverwaltung
Als Stimpfle nach dem Tod Freundorfers im September 1963 von Papst Paul VI. zum neuen Bischof von Augsburg ernannt worden war, holte er Achter am 23. Oktober 1963 als Generalvikar in die Leitung der Diözese nach Augsburg. In der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erwies er sich als sensibler Brückenbauer zwischen Tradition und Aufbruch. Mit der Aufschwörung in das Domkapitel im Jahr 1966 wurde ihm bald als Summus Custos der Kathedrale deren Erhaltung und Neugestaltung übertragen. Bei der Einrichtung einer Bischöflichen Kommission für Sakrale Kunst wurde Achter mit dem Vorsitz betraut.
Am 1. April 1972 wurde er als Bischofsvikar für Seelsorgs- und Raumplanung eingesetzt. In dieser Funktion war er für die gesamte pastorale Planung des Bistums zuständig. In der Vertretung des Bischofs bei Firmungen und Visitationen rückte Achter von seiner Verwaltungstätigkeit wieder näher an die Gläubigen heran. Am 28. Oktober 1980 wurde er als Domherr emeritiert, zum 1. Januar 1981 resignierte er als Referent des Ordinariats.
Ab Oktober 1976 gehörte er dem Vorstand des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte an.
Achter entstammte einer alteingesessenen, tiefgläubigen Bauernfamilie aus Walchshofen. Er wurde als eines von vier Kindern der Eheleute Martin und Maria Achter auf dem Starringerhof geboren und wie schon sein Vater nach dem Patron der Walchshofener Dorfkirche auf den Namen Martin getauft. Nach dem frühen Tod des Vaters heiratete die Mutter im August 1908 ihren verwitweten Schwager Michael Achter. Er besuchte vier Jahre die einklassige Volksschule in Walchshofen und trat 1914 in das Bischöfliche Knabenseminar der Diözese Augsburg in Dillingen über. Bereits dort fiel sein besonderes literarisches und ästhetisches Interesse auf. 1924 legte er am Gymnasium in Dillingen die Reifeprüfung ab und studierte im Anschluss drei Semester Philosophie an der Universität München. Im Herbst 1925 kehrte er nach Dillingen zurück und studierte fortan an der dortigen Hochschule und im Priesterseminar Theologie. Am 14. Juli 1929 wurde er mit päpstlicher Genehmigung im Alter von 23 Jahren vom Augsburger Weihbischof Karl Reth zum Priester geweiht. Seine erste heilige Messe zelebrierte er an der Seite von Stadtpfarrer Josef Ammersinn in der Aichacher Stadtpfarrkirche.
Stationen in der Seelsorge
Seine Kaplansjahre führten ihn nach Dießen, Oettingen und in die Herz-Jesu-Gemeinde in Augsburg-Pfersee. 1934 kam er als Pfarrer nach Dürrwangen. Während seines zehnjährigen Wirkens leitete der kunstsinnige Achter die Erweiterung der Pfarrkirche ein und verpflichtete dafür neben dem Bildhauer Georg Chorherr den jungen akademischen Maler Franz Nagel, den späteren Direktor der Münchener Kunstakademie, mit dem er zeitlebens in engem Kontakt blieb. Mitten im Zweiten Weltkrieg wurde er am 27. Juli 1944 als Stadtpfarrer an die wenige Monate zuvor bei Luftangriffen nahezu völlig zerstörte Pfarrkirche St. Maximilian nach Augsburg berufen. Nach Kriegsende oblag ihm in der darniederliegenden Gemeinde der Wiederaufbau. In Dominikus Böhm fand er den Architekten der neuen Kirche, in Franz Nagel sowie dem Bildhauer Karl Knappe die Ausgestalter des Innenraums. Zur Instandsetzung der vielen zerstörten Wohnungen in der Stadt rief er 1945 den Verein „Christliche Wohnungshilfe“, ein Vorläufer des St. Ulrichwerkes, ins Leben. Zugute kamen ihm die Kontakte zu seinen früheren Dürrwanger Pfarrkindern, mit deren Hilfe er ausgebombte Wohnungen wieder herstellte und neue aufbaute.
Am Priesterseminar in Dillingen
Bischof [LINK PE=Joseph_Freundorfer]Joseph Freundorfer[/LINK] berief ihn zum 1. Dezember 1951 als Nachfolger von Monsignore Strobl zum Regens des Bischöflichen Priesterseminars in Dillingen. Als Leiter der Ausbildung des geistlichen Nachwuchses der Diözese Augsburg führte er gemeinsam mit seinem langjährigen Subregens [LINK PE=Josef_Stimpfle]Josef Stimpfle[/LINK] und Spiritual Pater Johann Obermeier SJ eine Neuordnung des Studien- und Seminarlebens durch und unterwies die Alumnen in den Aufgaben kirchlicher Denkmalpflege und des nach dem Krieg immer stärker wachsenden Bedarfs an Kirchenneubauten.
In der Diözesanverwaltung
Als Stimpfle nach dem Tod Freundorfers im September 1963 von Papst Paul VI. zum neuen Bischof von Augsburg ernannt worden war, holte er Achter am 23. Oktober 1963 als Generalvikar in die Leitung der Diözese nach Augsburg. In der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erwies er sich als sensibler Brückenbauer zwischen Tradition und Aufbruch. Mit der Aufschwörung in das Domkapitel im Jahr 1966 wurde ihm bald als Summus Custos der Kathedrale deren Erhaltung und Neugestaltung übertragen. Bei der Einrichtung einer Bischöflichen Kommission für Sakrale Kunst wurde Achter mit dem Vorsitz betraut.
Am 1. April 1972 wurde er als Bischofsvikar für Seelsorgs- und Raumplanung eingesetzt. In dieser Funktion war er für die gesamte pastorale Planung des Bistums zuständig. In der Vertretung des Bischofs bei Firmungen und Visitationen rückte Achter von seiner Verwaltungstätigkeit wieder näher an die Gläubigen heran. Am 28. Oktober 1980 wurde er als Domherr emeritiert, zum 1. Januar 1981 resignierte er als Referent des Ordinariats.
Ab Oktober 1976 gehörte er dem Vorstand des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte an.
Ehrungen
Ernennung zum Geistlichen Rat | |
25. Juli 1954: Ehrenbürger der Gemeinde Walchshofen anlässlich seines 25-jährigen Priesterjubiläums | |
1959: Ernennung zum Monsignore | |
1966: Ernennung zum Päpstlichen Hausprälaten | |
1973: Ernennung zum Apostolischen Protonotar | |
13. Juni 1987: Ehrenbürger des Marktes Dürrwangen | |
1995: Landkreismedaille des Landkreises Aichach-Friedberg anlässlich seines 90. Geburtstages |
Schriften
Jubiläumsschrift Sankt Ulrich 973–1973 – Augsburg, 1973 | |
Wiederbegegnung von Kirche und Welt – Meitingen, Freising: Kyrios-Verlag, 1966 (mit Ernst Deuerlein) |
Weiterführende Literatur und Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv StK BayVO 1588 | |
Erwin Gatz: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder, Band 1945–2001 – Berlin: Duncker und Humblot, 2002 | |
Karl Christl: Ehrenbürger Aichachs und der Ortsteile, Aichacher Geschichte(n), Band I – Aichach 1990 | |
Anton Fuchs: Bischofsvikar Prälat Martin Achter, in: Das Ulrichsbistum, Nr. 1/1996, S. 16 | |
UB: Auch mit Siebzig noch voll im Dienst, in: Kirchenzeitung für die Diözese Augsburg, 1975, S. 1119 | |
E. Buxbaum: Bischofsvikar Prälat Martin Achter 80 Jahre, in: Kirchenzeitung für die Diözese Augsburg, 1985, S. 1339 | |
Auskunft Stadtarchiv Aichach |
Monsignore Martin Achter
katholischer Priester und Generalvikar in Augsburg
Verdienstorden: 8. Juni 1970
Matrikel-Nr.: 1588
Vorgeschlagen durch:
Staatsminister für Unterricht und Kultus
* 28. Oktober 1905 in Walchshofen
† 24. Dezember 1995 in Augsburg
Vater: Martin Achter (1869–1907)
Mutter: Maria Anna Achter, geb. Kirchmeir (1869–1947)
GND: 124635946
katholischer Priester und Generalvikar in Augsburg
Verdienstorden: 8. Juni 1970
Matrikel-Nr.: 1588
Vorgeschlagen durch:
Staatsminister für Unterricht und Kultus
* 28. Oktober 1905 in Walchshofen
† 24. Dezember 1995 in Augsburg
Vater: Martin Achter (1869–1907)
Mutter: Maria Anna Achter, geb. Kirchmeir (1869–1947)
GND: 124635946