Emmanuela Aichinger
Ausbildung und Beruf
Agnes Aichinger wurde als drittes Kind der Eheleute Josef und Kreszentia Aichinger geboren. Die Familie bewirtschaftete in Aign bei Achslach einen Hof. Sie wuchs mit ihren beiden Geschwistern auf dem elterlichen Anwesen auf. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte sie an die Lehrerinnenbildungsanstalt der Englischen Fräulein in Altötting und kam nach deren Auflösung im Jahr 1933 an die Lehrerinnenbildungsanstalt Freudenhain in Passau. Der frühe Tod ihres Vaters führte sie wieder zurück auf den Hof ihrer Eltern. Um zuhause mitzuhelfen, stellte sie ihre Ausbildung hintan, bis ihr Bruder im Jahr 1937 die Landwirtschaft übernehmen konnte.
Dem Beispiel einer Freundin folgend ließ sie sich in der Säuglingspflege, Krankenpflege und zur staatlichen Fürsorgerin ausbilden. 1939 trat sie beim Staatlichen Gesundheitsamt in Vilsbiburg eine Stelle als Familienfürsorgerin an und betreute einen Bezirk mit 15 Gemeinden.
Eintritt in die Klostergemeinschaft
Ein Fahrdienst für die befreundte Stephania Zenk, die sich 1952 zum Eintritt in das Benediktinerinnenkloster Tettenweis entschieden hatte, führte zur ersten Begegnung mit der klösterlichen Gemeinschaft und zu einer entscheidenden Wende in ihrem Leben. Nur wenige Monate später trat sie am 14. Januar 1953 selbst in die Abtei St. Gertrud ein und nahm bei der Einkleidung den Namen Emmanuela an. Am 8. August 1954 legte sie die zeitlichen Gelübde ab und am 10. August 1957 die ewigen Gelübde. Sie war zunächst in verschiedenen Betrieben des Klosters tätig und fand später ihre Hauptaufgabe in der Verwaltung und in der Mithilfe bei der Ausbildung der Postulantinnen und Novizinnen.
Wahl zur Äbtissin
Nach dem Tod von Michaela Haberberger im Jahr 1967 wählte der Konvent des Klosters Schwester Emmanuela am 29. April 1967 zur dritten Äbtissin von St. Gertrud. Am 21. Mai 1967 empfing sie durch den Passauer Bischof [LINK PE=Simon_Konrad_Landersdorfer]Simon Konrad Landersdorfer[/LINK] die feierliche Benediktion. Als Leitwort wählte sie „In Liebe dienen – in caritate servire“.
In der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) setzte Aichinger nach innen die von ihrer Vorgängerin eingeleitete geistliche Erneuerung fort. Die bisherige Trennung von Chorfrauen und Laien-/Windenschwestern wurde aufgehoben. Die Umsetzung der Liturgiereform eröffnete der Muttersprache breiteren Raum. Mit der Änderung der Gebetszeiten erhielten die Schwestern mehr Möglichkeiten zum persönlichen Gebet, zur Lectio Divina und zur Betrachtung.
Nach außen ließ sie eine Reihe von Baumaßnahmen durchführen. Der Modernisierung der Küche und der Spezialisierung der Landwirtschaft folgte in den Jahren 1970/72 der Bau eines neuen Schwesterntraktes. Nach dem Wunsch der Äbtissin sollte jede Schwester ein eigenes beheizbares mit fließendem Wasser erhalten. Der Ausbau einer eigenen Krankenabteilung erleichterte die Pflege der alten und kranken Schwestern. Ab 1972 wurden die älteren Klostergebäude von Grund auf saniert, 1975 folgte die Außenrenovierung. 1981 konnte das Haus St. Benedikt eingeweiht werden, in dem Räumlichkeiten für eine Steppdeckennäherei und eine Hostienbäckerei sowie ein großer Veranstaltungssaal untergebracht wurden. Mit dem Bau des Saales öffnete sich das Kloster nach dem Beispiel der Benediktinerabtei Niederalteich für Kursgäste, die hier „Kloster auf Zeit“ verbringen konnten. Lange Jahre stand sie den Oblatinnen und Oblaten als Oblatenrektorin und geschätzte Ratgeberin zur Seite.
Am 18. November 1992 legte Mutter Emmanuela im Alter von 75 Jahren ihr Amt als Äbtissin nieder und übergab den Hirtenstab an Bernarda Schmidt. In den folgenden Jahren betreute sie gemeinsam mit Schwester Gertrudis Körner den Klosterladen
Im August 2004 fand unter der Leitung von [LINK PE=Emmeran_Geser]Emmeram Geser OSB[/LINK], dem Altabt von Metten, die Feier ihres Goldenen Professjubiläums statt. In den folgenden Monaten schwanden ihre Kräfte. Auch ein Klinikaufenthalt konnte keine Linderung bringen. Ihr schwaches Herz erlaubte es ihr kaum noch, das Bett zu verlassen. In der Nacht zum 15. Februar 2005 verstarb sie im Alter von 88 Jahren.
Agnes Aichinger wurde als drittes Kind der Eheleute Josef und Kreszentia Aichinger geboren. Die Familie bewirtschaftete in Aign bei Achslach einen Hof. Sie wuchs mit ihren beiden Geschwistern auf dem elterlichen Anwesen auf. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte sie an die Lehrerinnenbildungsanstalt der Englischen Fräulein in Altötting und kam nach deren Auflösung im Jahr 1933 an die Lehrerinnenbildungsanstalt Freudenhain in Passau. Der frühe Tod ihres Vaters führte sie wieder zurück auf den Hof ihrer Eltern. Um zuhause mitzuhelfen, stellte sie ihre Ausbildung hintan, bis ihr Bruder im Jahr 1937 die Landwirtschaft übernehmen konnte.
Dem Beispiel einer Freundin folgend ließ sie sich in der Säuglingspflege, Krankenpflege und zur staatlichen Fürsorgerin ausbilden. 1939 trat sie beim Staatlichen Gesundheitsamt in Vilsbiburg eine Stelle als Familienfürsorgerin an und betreute einen Bezirk mit 15 Gemeinden.
Eintritt in die Klostergemeinschaft
Ein Fahrdienst für die befreundte Stephania Zenk, die sich 1952 zum Eintritt in das Benediktinerinnenkloster Tettenweis entschieden hatte, führte zur ersten Begegnung mit der klösterlichen Gemeinschaft und zu einer entscheidenden Wende in ihrem Leben. Nur wenige Monate später trat sie am 14. Januar 1953 selbst in die Abtei St. Gertrud ein und nahm bei der Einkleidung den Namen Emmanuela an. Am 8. August 1954 legte sie die zeitlichen Gelübde ab und am 10. August 1957 die ewigen Gelübde. Sie war zunächst in verschiedenen Betrieben des Klosters tätig und fand später ihre Hauptaufgabe in der Verwaltung und in der Mithilfe bei der Ausbildung der Postulantinnen und Novizinnen.
Wahl zur Äbtissin
Nach dem Tod von Michaela Haberberger im Jahr 1967 wählte der Konvent des Klosters Schwester Emmanuela am 29. April 1967 zur dritten Äbtissin von St. Gertrud. Am 21. Mai 1967 empfing sie durch den Passauer Bischof [LINK PE=Simon_Konrad_Landersdorfer]Simon Konrad Landersdorfer[/LINK] die feierliche Benediktion. Als Leitwort wählte sie „In Liebe dienen – in caritate servire“.
In der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) setzte Aichinger nach innen die von ihrer Vorgängerin eingeleitete geistliche Erneuerung fort. Die bisherige Trennung von Chorfrauen und Laien-/Windenschwestern wurde aufgehoben. Die Umsetzung der Liturgiereform eröffnete der Muttersprache breiteren Raum. Mit der Änderung der Gebetszeiten erhielten die Schwestern mehr Möglichkeiten zum persönlichen Gebet, zur Lectio Divina und zur Betrachtung.
Nach außen ließ sie eine Reihe von Baumaßnahmen durchführen. Der Modernisierung der Küche und der Spezialisierung der Landwirtschaft folgte in den Jahren 1970/72 der Bau eines neuen Schwesterntraktes. Nach dem Wunsch der Äbtissin sollte jede Schwester ein eigenes beheizbares mit fließendem Wasser erhalten. Der Ausbau einer eigenen Krankenabteilung erleichterte die Pflege der alten und kranken Schwestern. Ab 1972 wurden die älteren Klostergebäude von Grund auf saniert, 1975 folgte die Außenrenovierung. 1981 konnte das Haus St. Benedikt eingeweiht werden, in dem Räumlichkeiten für eine Steppdeckennäherei und eine Hostienbäckerei sowie ein großer Veranstaltungssaal untergebracht wurden. Mit dem Bau des Saales öffnete sich das Kloster nach dem Beispiel der Benediktinerabtei Niederalteich für Kursgäste, die hier „Kloster auf Zeit“ verbringen konnten. Lange Jahre stand sie den Oblatinnen und Oblaten als Oblatenrektorin und geschätzte Ratgeberin zur Seite.
Am 18. November 1992 legte Mutter Emmanuela im Alter von 75 Jahren ihr Amt als Äbtissin nieder und übergab den Hirtenstab an Bernarda Schmidt. In den folgenden Jahren betreute sie gemeinsam mit Schwester Gertrudis Körner den Klosterladen
Im August 2004 fand unter der Leitung von [LINK PE=Emmeran_Geser]Emmeram Geser OSB[/LINK], dem Altabt von Metten, die Feier ihres Goldenen Professjubiläums statt. In den folgenden Monaten schwanden ihre Kräfte. Auch ein Klinikaufenthalt konnte keine Linderung bringen. Ihr schwaches Herz erlaubte es ihr kaum noch, das Bett zu verlassen. In der Nacht zum 15. Februar 2005 verstarb sie im Alter von 88 Jahren.
Weiterführende Literatur und Quellen
Benediktinnerinnenabtei St. Gertrud (Hrsg.): Altäbtissin M. Emmanuela –Agnes – Aichinger OSB – Tettenweis, 2005 |
M. Emmanuela Aichinger OSB
Äbtissin der Benediktinerinnenabtei St. Gertrud in Tettenweis
Verdienstorden: 25. Juni 1981
Matrikel-Nr.: 3084
Vorgeschlagen durch:
* 6. Februar 1917 in Aign, Gemeinde Achslach
† 15. Februar 2005 in Tettenweis
Vater: Josef Aichinger
Mutter: Kreszentia Aichinger
GND: 1060139308
Äbtissin der Benediktinerinnenabtei St. Gertrud in Tettenweis
Verdienstorden: 25. Juni 1981
Matrikel-Nr.: 3084
Vorgeschlagen durch:
* 6. Februar 1917 in Aign, Gemeinde Achslach
† 15. Februar 2005 in Tettenweis
Vater: Josef Aichinger
Mutter: Kreszentia Aichinger
GND: 1060139308